Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Die Erkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa werden unter dem Begriff chronisch-entzündliche Darmerkrankungen zusammengefasst. Sie heißen so, weil dabei Teile des Darms oder auch des gesamten Verdauungstraktes immer wieder entzündet sind. Meist treten diese Entzündungen in Schüben auf. Die Ursache dafür ist noch nicht vollständig geklärt. Sowohl die Gene als auch das Immunsystem und die Darmflora könnten eine Rolle spielen.

Die Hauptsymptome von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind Bauchkrämpfe und (oft blutiger) Durchfall. Derzeit leiden knapp 7 Millionen Menschen weltweit an einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Tendenz steigend. Bei den meisten Menschen beginnt die Erkrankung im Alter zwischen 15 und 30 Jahren.

Morbus Crohn

Morbus Crohn kann den gesamten Verdauungstrakt betreffen, vom Mund bis zum After. In den meisten Fällen sind jedoch der Dünndarm und der rechte Dickdarm betroffen. Die Entzündungen treten meist in begrenzten Arealen und schubhaft auf. Das heißt, eine Stelle des Darms kann entzündet sein, gleich daneben kann sich aber ein vollkommen gesunder Darm-Abschnitt befinden.

Folgende Beschwerden sind typisch für Morbus Crohn:

Durch die Entzündungsreaktion kann die Darmwand mit der Zeit vernarben und sich verhärten (Fibrose). Das kann dazu führen, dass sie sich nicht mehr richtig bewegt oder der Darm sich verengt (Stenose). Ein akuter Darmverschluss kann die Folge sein. Dann muss das betroffene Stück des Darmes, Magens oder der Speiseröhre mit einer Operation entfernt oder der Verschluss wieder geöffnet werden. Bei vielen Betroffenen lässt die chronische Entzündung mit der Zeit auch Abszesse und Löcher in der Darmwand entstehen. Die meisten Betroffenen von Morbus Crohn müssen deshalb früher oder später operiert werden.

Was für Behandlungsmöglichkeiten gibt es noch?

Heilbar ist Morbus Crohn nicht. Abgesehen von Operationen gibt es allerdings Medikamente, die die Symptome lindern und die Zeit zwischen den Krankheitsschüben verlängern können. Fast alle diese Medikamente dämpfen die Immunreaktion des Körpers und somit die Entzündung. Viele Betroffene können deshalb auch mit Morbus Crohn ein weitgehend normales Leben führen.

Was können Betroffene selbst tun?

Obwohl noch unklar ist, wie und warum Morbus Crohn entsteht, kennt man inzwischen einige Faktoren, die das Risiko für die Erkrankung beeinflussen. Viele dieser Risikofaktoren erhöhen auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Erkrankung schnell voranschreitet und Betroffene früh Operationen benötigen.
Patientinnen und Patienten können neben der Einnahme von Medikamenten auch selbst etwas tun, um das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf zu verringern:

  • nicht rauchen, oder so schnell wie möglich mit dem Rauchen aufhören
  • sich viel bewegen und regelmäßig Sport machen
  • sich ballaststoff-reich ernähren (z.B. mit viel Gemüse oder Vollkornprodukten)
  • tierische Fette meiden (Butter, fettes Fleisch). Dafür Nahrungsmittel mit viel Omega-3-Fettsäuren bevorzugen. Omega-3-Fette sind zum Beispiel in Leinsamen, Nüssen und fettem Meeresfisch enthalten.
  • Vitamin-D-Mangel vermeiden
  • auf ausreichend Schlaf achten

Colitis ulcerosa

Bei der Colitis ulcerosa ist die Schleimhaut des Dickdarmes entzündet. Die Entzündung kann sich nur auf den Enddarm (das Rektum) beschränken, einen Teil des Darms oder den gesamten Darm betreffen. Auch diese Erkrankung tritt in Episoden (Schüben) auf, zwischen denen beschwerdefreie Zeiten liegen können. Die Symptome sind ähnlich wie bei Morbus Crohn: Betroffene haben wiederkehrende Durchfall-Attacken, mit oft blutig-schleimigem Stuhl mehrmals am Tag, begleitet von krampfartigen Bauchschmerzen. Bei schweren Episoden kann auch Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl hinzukommen.
Diese Durchfall-Episoden können Wochen bis Monate andauern. Typisch sind auch Schmerzen beim Stuhlgang, das Gefühl, sehr dringend auf die Toilette zu müssen und ungewollter Stuhlabgang. Durch den Blutverlust kann mit der Zeit eine Blutarmut (Anämie) entstehen, die sich in Blässe, Schwindel und Kurzatmigkeit äußert.

Was hilft?

Genauso wie Morbus Crohn ist auch die Colitis ulcerosa nicht heilbar. Helfen können Medikamente, die die Entzündung der Schleimhaut lindern und das Immunsystem dämpfen. Dazu gehört zum Beispiel das Medikament Mesalazin, aber auch Cortison und Medikamente, die das Immunsystem modulieren. Mit diesen Medikamenten gelingt es einem Großteil der Betroffenen, die Erkrankung auf vorrübergehende Durchfall-Episoden zu begrenzen und zwischen den Episoden beschwerdefrei zu leben.

Wenn Medikamente die Beschwerden nicht ausreichend lindern können, kann eine teilweise oder gänzliche operative Entfernung des Dickdarms notwendig sein. Man nennt diesen Eingriff auch Kolektomie. Etwa ein Viertel bis ein Drittel der Patientinnen und Patienten mit Colitis ulcerosa brauchen irgendwann im Leben eine solche Operation.

Was kann man selbst tun?

Aus Beobachtungen weiß man, dass manche Faktoren das Risiko für Colitis ulcerosa und einen schweren Verlauf der Erkrankung erhöhen können.
Betroffene können selbst etwas für Ihre Gesundheit tun, indem sie…

  • tierische Fette meiden (z.B. Butter, fettes Fleisch)
  • Nahrungsmittel mit viel Omega-3-Fettsäuren essen (z.B. aus Nüssen, Leinsamen oder fettem Meeresfisch)
  • Vitamin-D-Mangel vermeiden
  • ausreichend schlafen

Ganz anderes als bei Morbus Crohn und den meisten anderen Erkrankungen scheint das Rauchen bei Colitis ulcerosa die Erkrankung nicht zu verschlimmern. Sogar das Gegenteil könnte der Fall sein: Aus Studien gibt es Hinweise darauf, dass sich die Colitis ulcerosa bei Raucherinnen und Raucher verschlimmern könnte, wenn sie mit dem Rauchen aufhören.

Könnte es eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung sein?

Besteht der Verdacht auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, wird zuerst der Darm mittels Darmspiegelung (Koloskopie), beziehungsweise der Magen mittels Magenspiegelung (Gastroskopie) untersucht. Auch eine Stuhluntersuchung und eine Blutabnahme gehören zur Diagnostik dazu. Um mögliche Verengungen, Abszesse oder Löcher in der Darmwand zu erkennen, wird meist auch eine Magnetresonanztomographie (MRT) vom Darm gemacht.

Behandlung beim Magen-Darm-Spezialisten

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